„Katzen würden Mäuse kaufen...“ Das Angebot an Fertigfutter bei Katzen wächst stetig. Trotzdem sollte man immer daran denken, was die normale Beute einer Katze in der freien Wildbahn ist. Vegetarische Pasteten entsprechen nicht unbedingt dem, was eine Katze sich selber aussuchen würde.
Wenn eine Katze eine Maus fängt und frißt, so beißt sie auf Knochen, muss mit ihren Reißzähnen die Beute zerlegen, frisst auch den Mageninhalt. Das Zerlegen ist eine Arbeit und auch ein Spiel. Bei Verfütterung von Fertigfutter ist dieses Jagdbedürfnis aber nicht befriedigt. Man sollte einer Katze daher wenn möglich ihren Freiraum lassen. Bedenken Sie aber, dass Mäuse Bandwurmüberträger sein können. Man sollte daher jagende Katzen regelmäßig entwurmen, je nach Wurmbefall 4-12x im Jahr.
Trotzdem ist ein Fertigfutter einfacher zu handhaben und in der Zusammensetzung speziell auf den Bedarf der Katze zugeschnitten: So kann die Katze Taurin nicht selbst herstellen, ein Abbauprodukt von Aminosäuren, das unter anderem in der Galle vorkommt. Frißt die Katze keine Mäusegalle mehr, muss ihr das fehlende Taurin mit der Fertignahrung zugeführt werden.
Es kauft nie die Katze selber ein, sondern die Tierbesitzerin: Deshalb werden beim Feuchtfutter zum Beispiel die Fleischstückchen unregelmäßig geschnitten, damit der Einduck entsteht, es sei richtiges Ragout. In Wirklichkeit wird das Futter aber nach einem fixen Rezept gekocht. ähnlich wie unsere Fleischpasteten, und im Nachhinein wieder zerschnitten. Dieses Kochen ist notwendig, damit eine haltbare Nahrung entsteht, die dem Futtermittelgesetz entspricht und auch vor dem Verkauf als Alleinfutter genehmigt werden muss. Fertiggerichte für den Menschen werden ähnlich zubereitet.
Es lohnt sich, bei Fertigfutter die Inhaltsstoffe zu studieren. Prinzipiell gilt wie bei unserem Essen: Der erstgenannte Bestandteil ist der Hauptbestandteil der Nahrung. Ist also zuerst Getreide oder Reis genannt, so ist das der Hauptbestandteil des Futters. Bei Tests schneiden immer wieder billige Futter gut und teure relativ schlecht ab. .
Bei der Frage Trockenfutter oder Feuchtfutter scheiden sich oft die Geister. Es empfiehlt sich, der Katze sowohl Trocken- als auch Feuchtfutter zu geben. Feuchtfutter muss man aber bei Hitze, wenn es nicht aufgegessen wird, entsorgen. Trockenfutter hat den Vorteil, dass es bei warmen Temperaturen nicht verdirbt und auch bei späterer Aufnahme genauso attraktiv ausssieht. Der Nachteil ist aber, dass es gebacken werden muss. Daher hat Trockenfutter typischerweise einen höheren Getreide- oder anderen Kohlenhydratanteil als Fleischanteil. Das Wasser, das dem Trockenfutter fehlt, muss die Katze zusätzlich aufnehmen. Unsere Katzen sind aber Wüstentiere und trinken prinzipiell wenig.
Daher sollte man Immer reichlich Wasser zusätzlich anbieten. Bemühen Sie sich auch, das Wasser attraktiv anzubieten: Katzen mögen Biotope oder Wasserbrunnen. Mindestens sollte das Wasser frisch aus dem Wasserhahn sein. Eventuell kann man das Wasser mit Fleischbrühezusatz versetzen, damit es besser schmeckt.
Futter kann bei Katzen auch eine wichtige medizinische Rolle spielen. Es ist nachgewiesen, dass mit richtigem Futter Katzen mit diversen Erkrankungen wesentlich länger leben. So können Katzen mit Diabetes bei Futterumstellung die Bauchspeicheldrüse wieder regenerieren und brauchen langfristig kein Insulin. Auch Katzen mit Nierenerkrankungen können bei Verfütterung einer Diät, die wenig über die Niere ausgeschieden werden, länger leben.
Ein häufiger Futterwechsel bzw. eine breite Palette an unterschiedlichsten Futter anzubieten ist aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll. So wird etwa diskutiert, ob starker Wechsel in der Jodzusammensetzung die jetzt immer häufiger auftretenden Schilddrüsenerkrankungen bei Katzen auslösen kann. Wenn eine junge Katze allerdings auf ein neues Futter mit Durchfall oder Erbrechen reagiert, ist es ratsam, dieses Futter vom Speiseplan zu nehmen.