Wenn junge Katzen miteinander spielen, ist das süß anzusehen. Allerdings können gesundheitliche Gefahren durch Ansteckung entstehen, wenn Katzen in größeren Gruppen gehalten werden. Das kann zum Beispiel in Tierheimen sein, in Katzenrettungsstationen oder bei privaten Katzenbesitzern, die manchmal 20 Katzen oder mehr aufnehmen. Auch Züchter sind vor Ansteckungsproblemen nicht gefeit.
In meiner Praxis sehe ich immer wieder Erkrankungen an FeLV (Katzenleukose) und FIV (Katzen-AIDS). Das sind Retro-Viren , die sich in den Zellkern der Katze einbauen und dort über längere Zeit inaktiv sein können. Bei manchen Katzen bricht die Krankheit nie aus. Das heißt aber nicht, dass die Katze deswegen virenfrei ist: Das Virus wird unterdrückt, ist aber nach wie vor vorhanden. Es kann dann über mehrere Jahre schlummern und in Stresssituationen wieder aktiviert werden. Die Katze kann nun merkbar erkranken oder auch nur zum Virusausscheider werden. Scheinbar gesunde Katzen können über Abschlecken oder Bissverletzungen das Virus übertragen.
Wenn Sie eine Katze aus einer größeren Gruppe mitnehmen möchten, achten Sie daher daraus, ob es dort hygienisch ist: Hat jede Katze einen eigenen Futternapf, Trinknapf, ein eigenes Katzenklo? Hat die Katze, die sie sich ausgesucht haben, Abszesse? Wurde sie entwurmt, hat sie Flöhe oder Ohrmilben, ist sie verschnupft oder hat Durchfall? Sind kranke Katzen in der Gruppe? Wenn Sie versteckte Krankheiten wie FeLV möglichst ausschliessen wollen, sollten Sie hier sehr sorgfältig nachsehen.